25 Jahre CAP-Markt Herrenberg: Ein Vorbild für Inklusion und Nahversorgung

25 Jahre CAP-Markt Herrenberg: Eine Erfolgsgeschichte der Inklusion und Nahversorgung

Seit einem Vierteljahrhundert steht der CAP-Markt in Herrenberg für gelebte Inklusion und zuverlässige Nahversorgung. Als erster CAP-Markt in Deutschland setzte er Maßstäbe im Handel, indem er Menschen mit und ohne Behinderung integrative Arbeitsplätze bietet. Im Oktober feiert der Markt sein 25-jähriges Jubiläum – ein Meilenstein sowohl für die Region als auch für das gesamte Netzwerk der CAP-Märkte.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der GWW und Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Zenit, Landrat Roland Bernhard, gratuliert zum Jubiläum: „Der Landkreis Böblingen verbindet gemäß seinem Motto „Die Vielfalt macht´s“ geballte Wirtschaftskraft mit herausragendem sozialem Engagement. Hier ist Innovation zuhause. Der Herrenberger CAP-Markt war im Landkreis und auch bundesweit der Erste. Darauf bin ich als Landrat und Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Zenit mächtig stolz. Die Initiative hat zahlreiche Nachahmer gefunden und nun gibt es bundesweit über 108 CAP-Märkte. Der ehemalige GWW-Geschäftsführer Rainer Knapp hat hier Pionierarbeit geleistet. Dafür danke ich ihm herzlich. Dankbar bin ich auch dem Femos gGmbH-Geschäftsführer Michael Bauer, der die Initiative ausgeweitet hat. Die CAP-Märkte sind gelebte Inklusion. Sie waren bei der Gründung der Zeit weit voraus“.

Rückblick: Als dem damaligen Lebensmittelmarkt im Herrenberger Stadtteil Ziegelfeld 1999 die Schließung drohte, wollte Rainer Knapp, damaliger Geschäftsführer der GWW, die Nahversorgung sicherstellen und entwickelte das einzigartige Geschäftsmodell, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten. Dabei übernahm das Inklusionsunternehmen Femos gGmbH den Markt.

„Mit der Eröffnung zentrumsnaher Lebensmittelmärkte unter dem Namen „CAP-Markt“, abgeleitet von Handi-CAP, haben wir eine neue Chance und Teilhabe eröffnet, geeignete Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) zu schaffen und langfristig zu sichern. Unser Anliegen ist, Menschen ein barrierefreies Leben zu ermöglichen – sei es am Arbeitsplatz oder als Kunde im Markt. Etwa die Hälfte der Arbeitsplätze in unseren CAP-Märkten ist mit Menschen mit Behinderung besetzt, wobei die Tätigkeiten den individuellen Fähigkeiten und Interessen angepasst werden. Jeder Mitarbeiter leistet seinen Beitrag zum Erfolg des Social-Franchise-Konzeptes „CAP-Markt“, berichtet Michael Bauer, Geschäftsführer der Femos gGmbH.

Peter Steeb, Bereichsleiter CAP-Märkte bei der Femos gGmbH unterstreicht diese Philosophie: „Die CAP-Märkte sind weit mehr als nur Lebensmittelgeschäfte. Sie stehen für Inklusion, Nahversorgung und persönlichen Service, der auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingeht. Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden nicht nur ein umfangreiches Sortiment und erstklassigen Service, sondern auch ein einzigartiges Einkaufserlebnis, das von Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft geprägt ist. Unser Sortiment umfasst Artikel des täglichen Bedarfs und wird durch regionale und saisonale Angebote ergänzt. Wir bieten eine große Auswahl an frischen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln.“

In den folgenden Jahren eröffnete die Femos gGmbH weitere CAP-Märkte in der Region, bis sie 2001 das Konzept des Social Franchising an die GDW Süd übergab, die es bundesweit ausbaute. Inzwischen führt Femos fünf CAP-Märkte, in denen rund 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Herrenberg, Holzgerlingen, Malmsheim, Nufringen (Landkreis Böblingen) und Rohrdorf (Landkreis Calw) einen Arbeitsplatz mit „sozialem Mehrwert“ gefunden haben.

„Wir wünschen uns natürlich, dass jeder, der das Konzept befürwortet, regelmäßig im CAP-Markt einkaufen geht, damit unser Konzept auch in Zukunft erfolgreich bleibt, wir attraktive Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter mit und ohne Einschränkung bieten können und so die Idee der gelebten Inklusion weiter unterstützt wird.“, führt Michael Bauer weiter aus.

Auch Oberbürgermeister Nico Reith entrichtet Grußworte und betont die Bedeutung des CAP-Marktes für die Nahversorgung in Ziegelfeld und Ehbühl: „Der CAP-Markt ist ein Ort, der für unsere Stadt weit mehr ist als nur ein Supermarkt. Der CAP-Markt steht seit einem Vierteljahrhundert für gelebte Inklusion und gesellschaftliches Miteinander, indem er Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung bietet. Dieser Markt wird bei den Anwohnenden sehr geschätzt und ist unverzichtbar für die Nahversorgung im Ziegelfeld und Ehbühl.“